PD Dr. med. Sabine Zundel
Leitende Ärztin, Luzern
PD Dr. med. Sabine Zundel
Leitende Ärztin, Luzern
Kinder brauchen spezialisierte ChirurgInnen, weil Kinder andere Krankheiten haben, Knochen anders brechen und auch Heilverläufe sich deutlich vom Erwachsenen unterscheiden. In allen Teilbereichen der Kinder- und Jugendchirurgie haben sich in den letzten Jahren minimalinvasive Verfahren etabliert. Viele Eingriffe werden inzwischen auch beim Säugling laparoskopisch oder thorakoskopisch angeboten.
PD Dr. med. Sabine Zundel
Leitende Ärztin, Luzern
Faszination Kinderchirurgie – was ist für dich das Beste am Fach?
Die Kinderchirurgie ist für mich aus zwei Gründen ein besonders schönes Fach. Zum einen haben wir sehr viele PatientInnen, die wir nach der Behandlung wirklich gesund (und nicht nur ein bisschen gesünder) gemacht haben. Kinder kommen mit Krankheiten oder Verletzungen zu uns, die Familien sind häufig sehr besorgt, aber nach einigen Wochen ist alles wieder, als sei nichts gewesen. Das ist in der Erwachsenenmedizin leider viel seltener der Fall. Zum zweiten ist die Kinderchirurgie ein sehr vielseitiges Fach, da wir die Kinder von Kopf bis Fuß behandeln, was für viel Abwechslung sorgt. Langweilige Routinen gibt es in der Kinderchirurgie wenig. Durch die Vielseitigkeit besteht aber auch die Möglichkeit sich zu spezialisieren und so kann man ein Experte in einem kleineren, besser überschaubaren Teilbereich werden. Bei mir ist das die Kinderurologie.
Warum bist du heute – nach Studium und ersten Berufserfahrungen in Deutschland – gerade in der Schweiz tätig?
Dass ich in der Schweiz tätig bin ist ein bisschen ein Zufall. Nachdem ich meine Facharztausbildung abgeschlossen hatte und noch einen Master of Medical Education gemacht habe, habe ich mich nach einer Oberarztstelle umgeschaut. Das Angebot in Luzern kam, da ich mit dem dortigen Chefarzt bereits zusammengearbeitet hatte. Das Stellenprofil hat sehr gut zu dem gepasst, was ich mir gewünscht habe und ich wiederum habe die Anforderungen gut erfüllt. Dieses „passen“ hat sich retrospektiv als richtig herausgestellt und ich konnte und kann mich hier in Luzern sehr gut entwickeln.
Wie wichtig war für Sie ein Netzwerk und welches Netzwerk war hilfreich?
Die Bedeutung vom Networking habe ich vielleicht etwas spät verstanden und habe deshalb nicht früh und intensiv an einem Netzwerk gearbeitet. Zwischenzeitlich habe ich aber gesehen, wie viel es Wert ist, aber auch wie spannend es ist und wieviel Spaß es macht Kollegen in der ganzen Welt zu kennen und mit ihnen im Austausch zu sein. Es ermöglicht den Blick über den Tellerrand, ändert manchmal den Blickwinkel und stellt ein Korrektiv von außen dar.