Tipps, Tricks und Du

Der erste Schritt auf der chirurgischen Karriereleiter ist die Bewerbung in einer Klinik. Im Bewerbungsgespräch eine gute Figur abzugeben, ist jedoch leichter gesagt als getan. Für einen guten Start gibt es hier deshalb ein paar wichtige Tipps – den Rest musst Du dann schon selbst machen.

Checkliste

Für die rational Veranlagten unter Euch gibt es eine praktische Checkliste für die wichtigsten Punkte: Bei welcher Klinik handelt es sich wirklich um ein weiterbildungsfreundliches Krankenhaus? Welche Klinik passt wirklich zu mir und meinen Bedürfnissen? Diese Checkliste solltest Du im Vorfeld Deines Bewerbungsgespräches oder auch bei der Auswahl der Klinik bearbeiten.

Und überhaupt:

Es erleichtert die Entscheidung ungemein, zuvor ein paar wichtige Fragen mit sich zu klären

Was will ich?
Vor der Bewerbung steht natürlich die Meinungsbildung. ›Was will ich eigentlich?‹ ist die gar nicht so einfache Frage. Der spätere Beruf soll rundum passen, und dazu gehören in der Chirurgie natürlich auch Arbeitsumfang, Lebensstil und Verdienst.

Nimm Deine Praktika ernst.

Beurteile neben dem Fach auch den Arbeitsalltag, die PatientInnen und Deine KollegInnen. Prüfe Deine Interessen.

Probiere Dein handwerkliches Können.

›Kann ich Blut sehen‹ reicht nicht aus. Chirurgie braucht jeden Tag sichere und geschickte Hände.

Höre auf Dein Herz.

Leidenschaft ist der wichtigste Motor im Berufsalltag und wird Dich sicher durch jedes Tal der Tränen tragen.

Wie komme ich an das Ziel Chirurgie?
Der Weg in die Chirurgie geht durchs Zimmer vom Chef. Das ist gar nicht so schwer, aber trotzdem gibt es ein paar Fettnäpfchen und No-Gos.

Schreibe knackig und aussagekräftig.

Alles, was man sagen möchte, in eine Seite zu packen ist nicht leicht. Lasse Dich deshalb bei der Formulierung ausreichend Zeit – weniger ist meist mehr.

Zeige Dich von Deiner besten Seite.

Wer seine Karriere ankurbeln will, braucht ein gutes Bewerbungsfoto.

Biete Leistung.

Auch wenn man als BerufsanfängerIn noch wenig auf der Habenseite stehen hat, punkte mit all Deinen besonderen Qualitäten bei.

Erkläre Dich.

Die wichtigste Frage im ersten Bewerbungsgespräch wird sich um das ›Warum?‹ drehen. Erkläre, warum Du unbedingt ChirurgIn werden willst.

Fordere Leistung.

Jede Klinik wird sich in der Vorstellung von der besten Seite zeigen. Gespräche mit den Ärztinnen und Ärzten in Weiterbildung oder auch eine Hospitanz kann man durchaus einfordern.

Sei offen.

Im Bewerbungsgespräch sind oft die ersten fünf Minuten entscheidend – und zwar für beide Seiten. Doch es gibt auch im Beruf die Liebe auf den zweiten Blick.

Wo ist die Chirurgie am schönsten?

Die Wahl der richtigen Klinik ist sicher schwer. Aber auch hier gibt es Kriterien, die einem die Entscheidung leichter machen können. Nur Mut!

Frage nach Details.

Der prozentuale Anteil an Weiterbildungs-OPs ist wichtig. Frage auch nach Logbuch, Rotationsplan, Intensivstation und Weiterbildungsgesprächen. Die sind alle Pflicht.

Erkenne die Konkurrenz.

Es ist sicher hilfreich, die Struktur der Kollegenschaft zu kennen. Frage ausdrücklich, wer sich mit Dir im gleichen Ausbildungsstand bewegt.

Spreche mit Assistenten.

Ein Rundgang durch die Abteilung und das Krankenhaus lassen technische Ausstattung und Atmosphäre erkennen. Noch besser sind Kontakte zu den Ärztinnen und Ärzten in Weiterbildung.

Nutze die Hospitanz.

Eine Hospitanz über ein oder zwei Tage legt vieles offen, was in einem einfachen Gespräch verborgen bleibt. Bitte um die Gelegenheit, die Klinik in der täglichen Praxis zu erleben.

Wie plane ich eine chirurgische Karriere?

Eine verlässliche Karriereplanung ist bei einer sechsjährigen Weiterbildungszeit sicher schwierig. Doch auch hier gibt es Orientierungspunkte, die helfen können.

Informiere Dich.

Grundlage jeder Facharztweiterbildung sind die Weiterbildungsverordnungen der Landesärztekammern, die im Internet einsehbar sind.

Entscheide Dich.

ChirurgIn wird man im Krankenhaus, doch es gibt unterschiedliche Versorgungstypen. Der Arbeitsalltag in einer Universität oder einem Lehrkrankenhaus unterscheidet sich zum Teil erheblich.

Setze Dir Ziele.

Niederlassung, Oberarzt und leitende Position stellen die beruflichen Endziele einer chirurgischen Karriere dar. Definiere Deine persönliche Vorstellung. Das erleichtert die erste Auswahl des Arbeitgebers.

Erzeuge Transparenz.

Ein regelmäßig aktualisierter OP-Katalog und eine kritische Durchsicht der eigenen Lernfortschritte bieten eine objektive Leistungsbilanz.

Bleibe flexibel.

Der aktuelle Arbeitsmarkt erlaubt Dir, die Versorgungsstufe jederzeit zu wechseln. Keine Entscheidung muss damit die letzte bleiben.

Ziehe Konsequenzen.

Nicht jeder Deckel passt auf jeden Topf und nicht jeder Assistent zu jedem Chef. Wenn es nicht gut läuft, kann die Lösung auch mal ein Stellenwechsel sein. Scheiden tut dann gar nicht so weh.